What you reap is what you sow! (Wake up by Rage Against The Machine)

English Version below

Heute auf dem “Nach-Hause-Weg” lief Wake up von Rage Against The Machine im Auto. Das Lied endet mit den Worten „…what you reap is what you sow!“. Irgendwie hat mich das an meine diversen bisherigen Arbeitsstellen vor meiner Selbstständigkeit erinnert. Sicherlich ist der Text von RATM ganz anders gemeint und in einem anderen Zusammenhang, jedoch passen das Lied und insbesondere der letzte Satz wie die Faust aufs Auge für viele Arbeitsstellen in Deutschland.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es viele vorbildliche Unternehmen in Deutschland gibt und insbesondere Start-Ups, kleine und mittlere Unternehmen sowie familiengeführte Unternehmen oft hervorstechen durch eine gute Unternehmenskultur. Zumeist jedoch (zumindest aus meiner Erfahrung) zeichnen sich deutsche Unternehmen leider noch immer durch schlechte und altmodische Führungskultur aus.  Um wieder auf das Zitat von RATM zurückzukommen; was wird denn nun eigentlich in deutschen Unternehmen gesät?

Nun betrachten wir die Führungskräfte einmal als Bauern, welche die Saat ausstreuen. Ich möchte exemplarisch ein paar übliche Verhaltensweisen deutscher Führungskräfte – sei es nun im Gesundheitswesen, in der Industrie oder in öffentlichen Einrichtungen –nennen.

  •     Männer befördern Männer
  •     Druck soll Leistung erzeugen
  •     Mangelndes Vertrauen in Mitarbeiter
  •     Fehlende Kritik- und Feedbackkultur
  •     Gleichmacherei anstatt Individualität
  •     Fehlende Wertschätzung der Mitarbeiter

Ich möchte hier nicht detailliert auf alle Beispiele eingehen, sondern mir gezielt zwei herausgreifen, welche mir besonders am Herzen liegen: Männer befördern Männer und das mangelnde Vertrauen in die Mitarbeiter.

Meiner Meinung nach befördern Männer meistens Männer aus verschiedenen Gründen. Da gibt es sicherlich auch die Führungskräfte, die einen Mann befördern, weil sie so gerne mit ihm nach der Arbeit einen trinken gehen. Ich glaube nur nicht, dass solche Vetternwirtschaft oder Kumpeltum die Regel sind, obwohl es oft gerne von der jeweiligen Opposition im Wahlkampf als Grund hergenommen wird. Ich glaube vielmehr – da wir Menschen durch Nachahmung schon im Säuglingsalter lernen – dass viele Männer den anderen Männer den Vorzug geben, da es schon immer so gemacht wurde. Dies würde auch erklären, warum die wenigen Frauen in Führungspositionen ebenfalls öfters Männer in die Führungsetage berufen. Ein weiterer Grund ist jedoch denke ich auch die mangelnde Verfügbarkeit von in Vollzeit arbeitenden Frauen. Flexible Arbeitszeitmodelle, gute Kinderbetreuung und gesellschaftliche Akzeptanz machen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft unmöglich für die meisten Frauen aus meinem Bekanntenkreis. Es ist also unabdingbar, dass etwas getan wird um genau diese flexiblen Arbeitszeitmodelle zu ermöglichen. Es gibt viele die jetzt fordern, dass die Politik dafür verantwortlich ist. Dies mag in Teilen so sein, jedoch ist es doch vielmehr eine Aufgabe der Unternehmen. Für Innovation, hohe Qualität und Nachhaltigkeit sind Spitzenarbeitskräfte nötig. Es wäre doch fahrlässig die Hälfte der ÄrztInnen, IngenieurInnen und FacharbeiterInnen als Potenzial abzuschreiben, nur weil deutsche Unternehmen zu träge sind, um für flexible Arbeitszeitmodelle zu sorgen und ggf. die Politik dazu zu zwingen das Thema zu beschleunigen.

Das oft mangelnde Vertrauen in die Mitarbeiter in deutschen Unternehmen macht mich sehr traurig. Mangelndes entgegengebrachtes Vertrauen lässt Menschen auf Dauer ausbrennen, raubt ihnen die Eigenmotivation und treibt sie im schlimmsten Fall in die Resignation oder die innerliche Kündigung. Wie zeigt sich das mangelnde Vertrauen? Es hat viele Gesichter. Eines davon ist sicherlich der Kenn- oder Quartalszahlen-Wahn, nicht nur in deutschen und insbesondere in börsennotierten Unternehmen. Was wird durch Kennzahlen eigentlich erreicht? Meiner Meinung nach wird durch nicht auf jeden Mitarbeiter individuell zugeschnittene Kennzahlen jeder Mitarbeiter gleich behandelt. Es wird ein Durchschnitt erreicht, der so hoch liegt, dass er gemittelt am Ende des Quartals das gewünschte Ergebnis liefert. Es wird einfach nicht in die Kraft jedes einzelnen vertraut, dass er seine mit ihm individuell vereinbarten Ziele erreicht. Es ist ja auch viel bequemer jeden gleich zu machen. So werden gleich Mitarbeitergespräche eingespart, die Führungskräfte müssen ihrem eigentlichen Job –nämlich der Führung der Mitarbeiter zu ihren Zielen – nicht nachkommen und es gibt auch ein prima Druckmittel, um jedem zu zeigen wie sehr er eigentlich hinterherhinkt. Der Gipfel an mangelndem Vertrauen ist für mich jedoch das Koppeln von erreichten Zielen an Bonuszahlungen oder ähnliches. Erstens weiß jede Mutter oder jeder Vater, dass ein Kind nachdem es eine Spielfigur plus Pferd geschenkt bekommen hat, beim nächsten Mal eine ganze Pferderanch geschenkt bekommen möchte und zweitens glaube ich nicht daran, dass Geld tatsächlich eine Motivation darstellt ein Ziel zu erreichen. Es ist schön einen Bonus zu bekommen, weil dadurch die Arbeit wertgeschätzt wird, aber sicherlich setzen und erreichen Menschen ihre Ziele nicht weil am Ende eine Bonuszahlung auf sie wartet.

Was du erntest ist das was du säst! Die jungen Mitarbeiter, Studenten und Auszubildenden werden in einem System groß in denen ihnen tagtäglich vor gemacht wird, dass Männer Frauen bei einer Beförderung vorgezogen werden. Außerdem jagen eine Bonuszahlung die nächste und kommen dadurch in astronomische Dimensionen und suggerieren den jungen Menschen, dass Geld und Konsum tatsächlich die einzig wahre Eigenmotivation sein sollten. Wenn wir nicht bald nur noch solche Führungskräfte ernten wollen, muss es engagierte Führungskräfte und Unternehmenslenker geben, die wieder ihren Mitarbeitern vertrauen und endlich Frauen in die Führungsetagen holen.

– fabscriptor –

English Version

Today on my way home „Wake up“ by Rage Against The Machine was playing from the car radio. The song ended with the words “…what you reap is what you sow!“. Somehow this reminded me of my several jobs before my self-employment. I am sure that RATM had a very different meaning in mind, but nevertheless the song and especially the last sentence fits very much to what happens in many companies in Germany.

It is important for me to say, that there are many outstanding companies in Germany and especially Start-Ups, small and medium enterprises as well as family run companies that usually stand for a very good enterprise culture. But mostly (coming from my experience) the culture of leadership in many German companies is old fashioned. Coming back to the quote of RATM; what do leaders in German companies reap?

Let us presume that leaders are farmers, which throw the seeds on the farmland. I would like to point out some examples of common behavior of German leaders. It does not matter if they are coming from the medical sector, the industry or public authorities. 

  •     Men promote men
  •     Pressure to generate performance
  •     Lack of confidence in employees
  •     No criticism or feedback culture
  •     Equality instead of individuality
  •     No appreciation of employees

I do not want to go into detail concerning all examples, but I want to pick two of them, which are very important for me: men promote men and lack of confidence in employees.

I think men promote mostly men for various reasons. Certainly there are some leaders who promote a man because they like to go with him for a drink or two after work. I just do not think that such nepotism or booze buddy behavior are the rule, although politicians  often like to use this argument in the election campaign. I rather believe – as we humans learn already by imitation during infancy – that many men give preference to the other men, because it has always been done that way. This would also explain why the few women in leadership positions also often promote men to the executive suite. However, another reason I believe is the lack of availability of women working full-time. Flexible working hours, good child care and social acceptance make the reconciliation of work and family life often impossible for most women I know. It is therefore imperative that something is done to allow exactly this flexible working time models. There are many who are now demanding that the policy is responsible. This may be so in parts, but it’s rather an object of the company. For innovation, high quality and sustainability the best employees you can possible get for the job are needed. It would be negligent to write off half of the doctors, engineers and skilled workers simply because German companies are too slow to provide for flexible working hours and if necessary to force the policy to accelerate the topic.

The frequent lack of confidence in the employees in German companies makes me very sad. Lack of faith and trust in people can cause a burn-out, robs them self-motivation and drive them in resignation or in the worst case to inner termination. How does the lack of confidence arise? It has many faces. One of these is certainly the performance or quarterly figures craziness, not only in German companies and especially in stock-exchange listed companies. What is actually achieved by performance figures? In my opinion, every employee is treated the same and there are no individually measures to each employee. It is achieved an average that is so high that the averaged at the end of the quarter yields the desired result. There is simply no confidence in the power of each individual that he achieves his individual objectives agreed with him. It’s also much more convenient to make each the same. Appraisal interviews are omitted, leaders do not have to do the job – namely to lead their colleagues to their goals – they are actually employed for and the performance figures can be used as leverage to show everybody how much he is behind. The summit of lack of trust for me is the coupling of goals achieved to monetary bonuses or the like. First, which every mother or every father of a child experienced when he gave his child a play horse plus character, the next time the child wants an entire horse ranch, and second, I do not believe that money is indeed a motivation to achieve a goal. It’s nice to get a bonus, because the work is appreciated, but certainly people do not set and achieve their goals because at the end a bonus is waiting for them.

What you reap is what you sow! The young staff, students and trainees will be made in a system in which they see every day how men are preferred over women for promotion. In addition, one bonus hunts the next and thereby the bonuses reach astronomical dimensions and suggest to young people that money and consumption should actually be the only true self-motivation. If we do not soon only want to reap such leaders, there must be dedicated leaders and corporate leaders who have confidence in their employees and finally bring women into the boardroom.

– fabscriptor –

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